USA: Früher Bitcoin-Investor zu Gefängnisstrafe verurteilt

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In einem historischen Präzedenzfall wurde Frank Richard Ahlgren III, ein früher Bitcoin-Investor aus Austin, Texas, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Fall markiert die erste strafrechtliche Verurteilung in den USA wegen Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit Kryptowährungen. Ahlgren hatte zwischen 2017 und 2019 seine Kapitalgewinne aus Bitcoin-Verkäufen in Millionenhöhe verschleiert und dabei gezielt falsche Angaben gemacht.

Verschleierung von Bitcoin-Gewinnen

Laut Gerichtsdokumenten begann Ahlgren 2015 mit dem Kauf von Bitcoin und erwarb etwa 1.366 Einheiten über die Plattform Coinbase. Damals lag der Höchstpreis eines Bitcoins bei rund 495 US-Dollar. Im Oktober 2017 verkaufte Ahlgren 640 Bitcoins zu einem Preis von rund 5.807 US-Dollar pro Einheit und erzielte dabei Einnahmen von 3,7 Millionen US-Dollar. Mit diesen Mitteln finanzierte er den Kauf eines Hauses in Park City, Utah.

Als er jedoch seine Steuererklärung für 2017 vorbereitete, fälschte Ahlgren die Angaben über die Anschaffungskosten seiner Bitcoins, indem er behauptete, diese zu deutlich höheren Preisen gekauft zu haben. Tatsächlich lagen die angegebenen Kosten sogar über dem höchsten Marktpreis, der jemals für Bitcoin erzielt wurde. Dies führte dazu, dass er die tatsächlichen Kapitalgewinne erheblich unterschlug. In den folgenden Jahren verkaufte er weitere Bitcoins im Wert von über 650.000 US-Dollar, meldete diese Transaktionen jedoch gar nicht bei den Steuerbehörden.

Verschleierung durch technische Mittel

Um seine Bitcoin-Verkäufe vor den Behörden zu verbergen, griff Ahlgren auf fortschrittliche Methoden zurück. Dazu gehörten das Verschieben seiner Kryptowährungen über mehrere Wallets, der persönliche Austausch von Bitcoins gegen Bargeld sowie die Nutzung sogenannter „Mixer“, die Transaktionen anonymisieren sollen. Bereits 2014 hatte Ahlgren in einem Blogbeitrag über solche Techniken geschrieben, was seine Absicht unterstreicht, Bitcoin-Transaktionen systematisch zu verschleiern.

Hoher Steuerschaden und Konsequenzen

Insgesamt entstand durch Ahlgrens Handlungen ein Steuerschaden von über 1 Million US-Dollar. U.S. District Court Judge Robert Pitman verurteilte ihn nicht nur zu zwei Jahren Gefängnis, sondern auch zu einer einjährigen beaufsichtigten Freilassung nach der Haft. Zusätzlich muss Ahlgren 1.095.031 US-Dollar an das Finanzamt zurückzahlen.

Warnung an Krypto-Investoren

Dieser Fall sendet ein klares Signal an die Kryptowährungs-Community: Auch wenn digitale Vermögenswerte anonym erscheinen mögen, sind sie keineswegs vor den Behörden verborgen. „Niemand steht über dem Gesetz“, erklärte Lucy Tan, kommissarische Sonderermittlerin des IRS Criminal Investigation (IRS-CI). Dank spezialisierter Analysetools können Steuerfahnder selbst komplexe Blockchain-Transaktionen zurückverfolgen.

Stuart Goldberg, stellvertretender stellvertretender Generalstaatsanwalt der Steuerabteilung des Justizministeriums, fügte hinzu: „Mit steigenden Kryptowährungspreisen wächst auch die Versuchung, Steuern zu umgehen. Doch die Konsequenzen können schwerwiegend sein – bis hin zu einer Gefängnisstrafe.“

Fazit

Der Fall von Frank Richard Ahlgren III zeigt, dass die Regulierung von Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Anleger sollten sich bewusst sein, dass alle Gewinne aus Kryptowährungen steuerpflichtig sind und korrekt gemeldet werden müssen. Die Strafverfolgung setzt ein klares Zeichen: Die vermeintliche Anonymität von Bitcoin und anderen Kryptowährungen schützt nicht vor den Konsequenzen von Steuerhinterziehung.

Quellen: DOJ, ForkLog


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