Ein New Yorker Konkursrichter hat Celsius erlaubt, den Großteil seiner umfangreichen Klage in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar gegen den Stablecoin-Emittenten Tether fortzusetzen. Diese Entscheidung ist ein entscheidender Wendepunkt im komplexen Celsius Tether Rechtsstreit und könnte weitreichende Implikationen für die Kryptobranche haben. Celsius behauptet, dass Tether im Juni 2022 Bitcoin-Sicherheiten im Wert von damals 812 Millionen US-Dollar unangemessen liquidiert hat, was heute rund 4,3 Milliarden US-Dollar entspricht.
Hintergrund des 4,3 Mrd. US-Dollar Anspruchs
Der Kern des Celsius Tether Rechtsstreits dreht sich um die Liquidierung von 39.542 BTC-Sicherheiten. Celsius hatte von Tether Kredite unter Verwendung von Kryptowährungen als Sicherheiten erhalten. Im Jahr 2022 forderte Tether Celsius mehrfach auf, zusätzliche Sicherheiten bereitzustellen. Die Klage von Celsius, eingereicht im August 2024, wirft Tether vor, die Bitcoin-Sicherheiten vor Ablauf einer vertraglich vorgeschriebenen 10-stündigen Wartezeit liquidiert zu haben. Dies wird von Celsius als Vertragsverletzung und unangemessener Verlust der Sicherheiten gewertet.
Die richterliche Entscheidung und ihre Begründung
Chefrichter für Konkursverfahren, Martin Glenn, befand, dass die mutmaßliche mündliche Genehmigung des damaligen Celsius-CEO Alexander Mashinsky zur Liquidation der Sicherheiten „unzureichend“ war. Diese Feststellung unterstreicht die Bedeutung schriftlicher und formalisierter Vereinbarungen, insbesondere bei Transaktionen von solch enormem Wert. Der Richter wies auch darauf hin, dass die Nichteinhaltung des 10-Stunden-Fensters eine Vertragsverletzung darstellen könnte, selbst wenn mündliche Absprachen getroffen wurden. Ein Anklagepunkt (Anklagepunkt 4), der eine Verletzung der Pflicht zu „Treu und Glauben“ nach dem Recht der Britischen Jungferninseln behauptete, wurde ohne Vorurteil abgewiesen. Dies bedeutet, dass Celsius die Möglichkeit hat, diesen Anspruch zu überarbeiten und erneut einzureichen, falls neue Fakten dies rechtfertigen. Besonders wichtig war auch die Entscheidung des Richters, Tethers Argument zurückzuweisen, dass die Klage eine unzulässige extraterritoriale Anwendung des US-Konkursrechts darstelle, indem er die behaupteten Übertragungen und das Fehlverhalten als „inländischer“ Natur einstufte.
Tethers Verteidigung und Gegenargumente
Tether hat jegliches Fehlverhalten stets bestritten. Bei der Einreichung der Klage bezeichnete das Unternehmen die Anschuldigungen als „haltlos“ und als „schamlosen Versuch, Geld durch Rechtsstreitigkeiten zu erlangen“. Tether behauptet, dass Celsius-Führungskräfte die Liquidation der BTC-Sicherheiten ausdrücklich angewiesen hätten, um ihre rund 815 Millionen USDT-Position bei dem Unternehmen zu schließen. Diese widersprüchlichen Darstellungen werden nun vor Gericht geklärt werden müssen.
Der Kontext: Celsius‘ Insolvenz und Wiederauftritt
Der Celsius Tether Rechtsstreit spielt sich vor dem Hintergrund der tiefgreifenden finanziellen Schwierigkeiten von Celsius ab. Das Unternehmen meldete 2022 Konkurs an, nachdem eine Bilanzlücke von 1,2 Milliarden US-Dollar entdeckt worden war. Nach einer umfassenden Umstrukturierung trat Celsius im November 2023 aus dem Konkurs hervor. Die Fortsetzung dieser Klage ist ein entscheidender Schritt für Celsius, um potenzielle Gelder für seine Gläubiger zurückzugewinnen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Celsius Tether Rechtsstreit
1. Worum geht es im Rechtsstreit zwischen Celsius und Tether?
Es geht um die Behauptung von Celsius, dass Tether im Juni 2022 Bitcoin-Sicherheiten im Wert von 4,3 Milliarden US-Dollar unangemessen liquidiert hat, ohne eine vertraglich vereinbarte 10-stündige Wartezeit einzuhalten.
2. Warum ist die 10-Stunden-Wartezeit so wichtig?
Die 10-Stunden-Wartezeit ist ein vertraglich vereinbarter Zeitraum, der vor der Liquidation von Sicherheiten eingehalten werden sollte. Ihre Nichteinhaltung könnte eine Vertragsverletzung darstellen und Celsius einen erheblichen finanziellen Schaden zugefügt haben.
3. Was war die Rolle von Alexander Mashinsky?
Alexander Mashinsky, der damalige CEO von Celsius, soll die Liquidation mündlich genehmigt haben. Der Richter befand jedoch, dass diese mündliche Genehmigung unzureichend war, um die vertraglichen Verpflichtungen aufzuheben.
4. Was bedeutet die Abweisung des Anklagepunkts 4 ohne Vorurteil?
Die Abweisung ohne Vorurteil bedeutet, dass dieser spezifische Anklagepunkt, der die Verletzung von „Treu und Glauben“ betraf, von Celsius überarbeitet und unter Vorlage ausreichender tatsächlicher Unterstützung erneut eingereicht werden kann.
5. Wie hat dieser Rechtsstreit Celsius‘ Insolvenz beeinflusst?
Der Rechtsstreit ist ein wesentlicher Bestandteil von Celsius‘ Bemühungen, Vermögenswerte zurückzugewinnen und Gläubiger zu entschädigen, nachdem das Unternehmen 2022 Insolvenz anmelden musste und 2023 aus dieser hervorging.
Fazit
Die Entscheidung des New Yorker Konkursrichters, den Großteil der Klage von Celsius gegen Tether zuzulassen, markiert einen bedeutenden Fortschritt im Celsius Tether Rechtsstreit. Sie unterstreicht die Notwendigkeit präziser vertraglicher Vereinbarungen und die Haftung bei deren Nichteinhaltung, selbst in der dynamischen Welt der Kryptowährungen. Während Tether seine Unschuld beteuert, wird das Gericht nun die komplexen Details der behaupteten unrechtmäßigen Liquidation untersuchen. Der Ausgang dieses Falles könnte weitreichende Präzedenzfälle für die Behandlung von Sicherheiten und Kreditbeziehungen im digitalen Asset-Bereich schaffen und ist daher von großer Relevanz für Anleger und Unternehmen gleichermaßen.
Quellen: theblock.co, rootdata.com, coinstats.app, cointelegraph.com, unchainedcrypto.com, ccn.com, youtube.com, cryptorank.io, ainvest.com, ainvest.com, ainvest.com, cryptorank.io,
Focus Keyphrase: Celsius Tether Rechtsstreit
Meta Description: Ein New Yorker Konkursrichter gibt grünes Licht für die Klage von Celsius gegen Tether. Erfahren Sie die Details des 4,3 Mrd. US-Dollar Celsius Tether Rechtsstreits um Bitcoin-Sicherheiten.