Chinas Ex-Zentralbankchef warnt: Stablecoins bedrohen Finanzstabilität – Ein kritischer Blick
Die Debatte um digitale Währungen und deren Auswirkungen auf globale Finanzsysteme spitzt sich zu. Eine besonders prominente Stimme, der ehemalige Gouverneur der People’s Bank of China (PBOC), Zhou Xiaochuan, hat eindringlich vor den potenziellen Risiken gewarnt, die Stablecoins für die Finanzstabilität Chinas darstellen könnten. Seine Ablehnung von auf Yuan basierenden Stablecoins unterstreicht die vorsichtige Haltung Pekings gegenüber diesen neuen Finanzinstrumenten.
Zhous Bedenken: Mehr Risiko als Nutzen?
Zhou Xiaochuan, der von 2002 bis 2018 die Geschicke der PBOC lenkte, sieht in Stablecoins primär spekulative Instrumente. Er befürchtet, dass sie leicht zur Zielscheibe von Betrug und Marktmanipulation werden könnten. Ein weiterer Kritikpunkt des ehemaligen Zentralbankchefs ist der mangelnde Mehrwert: Chinas Einzelhandelszahlungssysteme, wie Alipay, WeChat Pay und der digitale Yuan (e-CNY), sind bereits hoch effizient. Aus Zhous Sicht bieten Stablecoins nur begrenzte Kostenvorteile, die die potenziellen Risiken nicht rechtfertigen.
Seine im Juli in einem internen Treffen geäußerten und später vom renommierten China Finance 40 Forum (CF40) veröffentlichten Kommentare fallen in eine Zeit intensiver Diskussionen innerhalb Chinas. Die zentrale Frage: Sollte China eigene Yuan-basierte Stablecoins einführen, um der Dominanz von US-Dollar-gekoppelten Stablecoins entgegenzuwirken?
Kapitalverkehrskontrollen und Systemstabilität auf dem Prüfstand
Die Sorge von Zhou Xiaochuan reicht jedoch tiefer. Er befürchtet, dass eine weitreichende Einführung von Stablecoins die Finanzmärkte Chinas destabilisieren und die für die chinesische Finanzstrategie so wichtigen Kapitalverkehrskontrollen untergraben könnte. Diese Kontrollen sind ein Eckpfeiler, um Kapitalflucht zu verhindern und die Kontrolle über die heimische Währung zu behalten.
Chinas Regulierungsbehörden haben bereits Schritte unternommen, um den Betrieb und die Förderung von Stablecoins einzuschränken. Diese Maßnahmen spiegeln die tief sitzende Besorgnis über mögliche destabilisierende Effekte auf das Finanzsystem und die Geldpolitik wider. Die Bewahrung der staatlichen Kontrolle über das Finanzsystem scheint oberste Priorität zu haben.
Zwischen globaler Ambition und nationaler Sicherheit
Interessanterweise gibt es in China auch Stimmen, die Yuan-basierte Stablecoins als strategische Chance sehen. Sie argumentieren, dass dies den Renminbi auf globaler Ebene fördern könnte, insbesondere angesichts geopolitischer Spannungen und der Anfälligkeit traditioneller Zahlungssysteme. Die Vision ist ein digitaler Renminbi, der im internationalen Handel eine größere Rolle spielt und somit die Abhängigkeit vom US-Dollar verringert. Doch Zhous Skepsis unterstreicht, dass die chinesische Führung die Risiken digitaler Währungen nicht unterschätzt und der nationalen Finanzstabilität Chinas Vorrang einräumt.
FAQ: Stablecoins und Chinas Haltung
- Wer ist Zhou Xiaochuan und warum ist seine Meinung wichtig?
Zhou Xiaochuan war von 2002 bis 2018 Gouverneur der People’s Bank of China (PBOC) und gilt als einer der einflussreichsten Ökonomen des Landes. Seine Warnungen haben Gewicht, da er maßgeblich die chinesische Finanzpolitik geprägt hat. - Warum sieht Zhou Xiaochuan Stablecoins so kritisch?
Er befürchtet, dass Stablecoins zu spekulativen Instrumenten werden könnten, die anfällig für Betrug und Manipulation sind. Zudem sieht er nur begrenzte Kostenvorteile gegenüber Chinas bereits effizienten digitalen Zahlungssystemen. - Welche spezifischen Risiken werden für Chinas Finanzsystem genannt?
Zhou Xiaochuan befürchtet eine Destabilisierung der Finanzmärkte und die Untergrabung der Kapitalverkehrskontrollen, die essentiell für Chinas Finanzstrategie sind. - Gibt es in China auch Befürworter von Yuan-basierten Stablecoins?
Ja, einige sehen darin eine strategische Gelegenheit, den Renminbi international zu fördern und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. - Wie positioniert sich China insgesamt zu digitalen Währungen wie Stablecoins?
China zeigt eine grundsätzliche Vorsicht und strebt danach, die staatliche Kontrolle über das Finanzsystem zu wahren. Die nationalen Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität Chinas überwiegen derzeit die potenziellen Vorteile einer weitreichenden Stablecoin-Einführung.
Fazit
Die eindringlichen Warnungen von Zhou Xiaochuan unterstreichen die komplexe Gemengelage, in der sich China hinsichtlich digitaler Währungen befindet. Während die Verlockung eines global stärkeren Renminbi durch Stablecoins für einige Akteure im Raum steht, dominiert auf höchster Ebene die Sorge um die nationale Finanzstabilität Chinas und die Bewahrung der monetären Souveränität. Die Ablehnung von auf Yuan basierenden Stablecoins signalisiert eine klare Priorität: Sicherheit und Kontrolle vor unkalkulierbaren Innovationen. Chinas Ansatz wird weiterhin stark von dem Bestreben geprägt sein, die Zügel fest in der Hand zu halten und nur kontrollierte Schritte in die digitale Finanzzukunft zu wagen.
Quellen: bitcoin.com, mitrade.com, blockonomi.com, coingape.com, cryptodnes.bg, mitrade.com, institutional-money.com, coincentral.com, ainvest.com, crypto-economy.com, cfr.org,
Focus Keyphrase: Stablecoins China Finanzstabilität
Meta Description: Der ehemalige PBOC-Chef Zhou Xiaochuan warnt eindringlich vor den Risiken von Stablecoins für Chinas Finanzstabilität und die Kapitalverkehrskontrollen. Erfahren Sie, warum die Regierung vorsichtig ist.