Die französische Bankengruppe BPCE, die zweitgrößte Bankengruppe des Landes, hat einen entscheidenden Schritt in Richtung Krypto-Integration gemacht. Ihre Tochtergesellschaft Hexarq erhielt von der Autorité des Marchés Financiers (AMF), der französischen Finanzmarktaufsichtsbehörde, eine Genehmigung für die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich Kryptowährungen. Dies markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der Kryptoindustrie in Europa.
Regulatorische Genehmigung durch die AMF
Mit der Erteilung des CASP-Status („Crypto Asset Service Provider“) darf Hexarq nun offiziell Dienstleistungen wie den Handel, die Verwahrung und den Kauf sowie Verkauf von Kryptowährungen anbieten. Die Genehmigung wurde am 20. Dezember 2024 bekannt gegeben und macht Hexarq zum vierten Unternehmen, das von der AMF autorisiert wurde. Neben Hexarq haben nur drei weitere Anbieter – darunter Société Générales Krypto-Tochter Forge – diese Zulassung erhalten.
Die AMF begann erst im August 2024 mit der Bearbeitung solcher Anträge, um mit den europäischen MiCA-Vorschriften („Markets in Crypto-Assets“), die ab Ende Dezember 2024 vollständig in Kraft treten, konform zu gehen.
Einführung in die Netzwerke von Banque Populaire und Caisse d’Épargne
Laut Berichten plant Hexarq, seine Krypto-Investitionsdienste bis 2025 in die beiden Hauptbankennetze der BPCE Gruppe, Banque Populaire und Caisse d’Épargne, zu integrieren. Dies würde den Zugang zu Kryptowährungen für die über 35 Millionen Kunden der BPCE erheblich erleichtern. Ziel ist es, die Kundenbindung zu stärken und gleichzeitig die Vorteile von Kryptowährungen wie Bitcoin und tokenisierten Vermögenswerten für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.
Ein starker Akteur in Europa
Die BPCE Gruppe gehört zu den zehn größten Banken Europas und verwaltet ein Vermögen von 1,54 Billionen Euro. Ihre Präsenz erstreckt sich auf über 50 Länder. Mit einem Netto-Bankertrag von 22,2 Milliarden Euro im Jahr 2023 ist sie ein führender Akteur im Finanzsektor. Die Entscheidung, in den Kryptomarkt einzusteigen, könnte dazu beitragen, die Akzeptanz von Kryptowährungen in Frankreich und darüber hinaus voranzutreiben.
Hexarq: Eine Plattform für digitale Vermögenswerte
Hexarq wurde 2021 gegründet und konzentriert sich auf Kryptowährungen sowie tokenisierte reale Vermögenswerte. Die Plattform ist darauf ausgelegt, sichere und benutzerfreundliche Investitionslösungen für Privat- und Geschäftskunden anzubieten. Durch die Zusammenarbeit mit den etablierten Bankennetzwerken der BPCE Gruppe wird Hexarq eine Schlüsselrolle bei der Einführung von Krypto-Investitionen in den Mainstream spielen.
Ein wachsender Trend bei Banken
Der Einstieg der BPCE Gruppe in den Kryptomarkt ist Teil eines breiteren Trends in der Finanzbranche. Weltweit beginnen Banken, Krypto-Dienste in ihre Angebote zu integrieren. So hat beispielsweise die deutsche Commerzbank im September 2024 Kryptowährungshandel und -verwahrung für ihre Kunden eingeführt. Auch die größte virtuelle Bank Hongkongs, Za Bank, bietet inzwischen Krypto-Dienstleistungen an.
Fazit
Die Entscheidung der BPCE Gruppe, Krypto-Investitionen für ihre Kunden zu ermöglichen, könnte ein Wendepunkt für die Akzeptanz digitaler Vermögenswerte in Frankreich und Europa sein. Mit der regulatorischen Unterstützung der AMF und der Integration in ihre etablierten Bankennetzwerke ist BPCE gut positioniert, um eine führende Rolle im wachsenden Markt der Kryptowährungen zu übernehmen.
Quellen: TheCryptoBasic, CoinTelegraph