MicroStrategy, das US-amerikanische Softwareunternehmen, das als Vorreiter für Bitcoin-Investitionen in der Unternehmenswelt gilt, hat durch einen entscheidenden Schritt seiner Aktionäre den Weg für eine erhebliche Erweiterung seiner Bitcoin-Bestände geebnet. Am 21. Januar 2025 stimmten die Aktionäre mit überwältigender Mehrheit für eine Erhöhung der autorisierten Class-A-Stammaktien von 330 Millionen auf beeindruckende 10,3 Milliarden. Dieser Schritt soll es dem Unternehmen ermöglichen, zusätzliches Kapital für den Kauf von Bitcoin zu beschaffen.
Aggressive Investitionspläne
MicroStrategy plant, durch den Verkauf neuer Aktien und Wandelanleihen bis 2027 insgesamt 42 Milliarden US-Dollar aufzubringen. Dieses Kapital soll vollständig in den Erwerb von Bitcoin fließen. Bereits in der Woche vom 13. bis 20. Januar 2025 investierte das Unternehmen 1,1 Milliarden US-Dollar in den Kauf von 11.000 Bitcoin zu einem Durchschnittspreis von etwa 101.191 US-Dollar pro Coin. Damit erhöhten sich die Bestände des Unternehmens auf insgesamt 450.000 Bitcoin – was rund 2 % des weltweit verfügbaren Bitcoin-Angebots entspricht.
„Unsere Vision ist es, Bitcoin als strategisches Asset für das Unternehmen zu nutzen. Die aktuellen Marktkonditionen bieten eine einzigartige Chance, unser Engagement in dieser Anlageklasse zu vertiefen“, sagte CEO Michael Saylor in einer Stellungnahme.
Risiken und Kritik
Trotz der aggressiven Investitionsstrategie sehen sich MicroStrategy und insbesondere CEO Michael Saylor weiterhin Kritik ausgesetzt. Analysten warnen vor den erheblichen Risiken einer solch konzentrierten Ausrichtung auf Bitcoin, insbesondere angesichts der bekannten Volatilität des Kryptomarktes. Seit ihrem Höchststand im November 2024 hat die Aktie von MicroStrategy etwa 40 % an Wert verloren, was die Abhängigkeit des Unternehmens von den Entwicklungen des Bitcoin-Preises deutlich macht.
Darüber hinaus beäugen Regulierungsbehörden das Vorgehen von MicroStrategy skeptisch. Einige Experten fordern strengere Vorgaben, um Unternehmen, die Kryptowährungen in großem Umfang halten, transparenter und rechenschaftspflichtiger zu machen.
Marktauswirkungen
Die jüngste Ankündigung und die erneuten Käufe von MicroStrategy haben in der Krypto-Community für Aufsehen gesorgt. Der Bitcoin-Kurs konnte nach einer kurzen Schwächephase, in der er unter die Marke von 90.000 US-Dollar fiel, wieder zulegen. Branchenexperten sehen das Engagement von MicroStrategy als ein starkes Signal für institutionelles Vertrauen in Bitcoin.
„MicroStrategy hat die Rolle eines Wegbereiters übernommen und zeigt, dass Unternehmen Bitcoin nicht nur als spekulatives Asset, sondern als langfristigen Wertspeicher betrachten“, kommentierte ein Analyst von JP Morgan.
Fazit
MicroStrategy setzt seinen ambitionierten Kurs fort und bleibt damit ein zentraler Akteur im globalen Kryptomarkt. Während das Unternehmen durch seine massiven Bitcoin-Käufe weiterhin Pionierarbeit leistet, bleiben Risiken und Unsicherheiten nicht aus. Der Erfolg dieser Strategie hängt maßgeblich von der langfristigen Wertentwicklung von Bitcoin ab. Dennoch sendet der Schritt der Aktionäre ein klares Signal: MicroStrategy ist bereit, seine Wette auf Bitcoin weiter auszubauen – und das in einem Umfang, der selbst in der Krypto-Welt beispiellos ist.
Quellen: Blocktrainer, Kryptorevolution, Investopedia