Ein massiver Hackerangriff auf die Krypto-Börse Bybit sorgt für Unruhe in der Branche. Berichten zufolge wurden Ethereum (ETH) und andere digitale Vermögenswerte im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar entwendet. Dies ist einer der größten Hacks in der Geschichte der Kryptowährungen und wirft erneut Fragen zur Sicherheit digitaler Börsen auf.
Wie der Bybit-Hack ablief
Der Angriff ereignete sich am 21. Februar 2025, als große Mengen Ethereum und stETH (gestaktes Ethereum) von einer Hot Wallet der Börse abflossen. Die Hacker manipulierten offenbar eine geplante Transaktion und erlangten so Zugriff auf die Gelder. Anschließend verteilten sie die gestohlenen Assets über dezentrale Börsen, um ihre Herkunft zu verschleiern.
Bybit-CEO Ben Zhou bestätigte den Vorfall und versicherte, dass Kundengelder nicht betroffen seien. Dennoch führte die Nachricht zu einem Ansturm auf Abhebungen, der die Plattform vor große Herausforderungen stellte.
Auswirkungen auf Bybit und den Kryptomarkt
Nach dem Angriff verzeichnete Bybit einen signifikanten Kapitalabfluss, da verunsicherte Anleger ihre Gelder abziehen wollten. In einem Livestream versicherte Zhou jedoch, dass alle Abhebungen ordnungsgemäß bearbeitet würden und der Betrieb der Plattform nicht gefährdet sei.
Parallel dazu erlebte der Kryptomarkt einen kurzfristigen Einbruch. Ethereum fiel um 4 % auf 2.698 US-Dollar, während Bitcoin um 0,4 % auf 95.822 US-Dollar sank. Analysten sehen den Hack als einen der Faktoren, die zu dieser Marktschwäche beigetragen haben.
Wer steckt hinter dem Angriff?
Sicherheitsanalysten vermuten, dass die nordkoreanische Hackergruppe „Lazarus Group“ hinter dem Angriff stecken könnte. Die Gruppe ist bekannt für raffinierte Cyberangriffe auf Krypto-Börsen und hat in der Vergangenheit bereits Milliardenbeträge gestohlen. Die gestohlenen Gelder werden oft über komplexe Krypto-Mixing-Dienste gewaschen, um ihre Nachverfolgung zu erschweren.
Sicherheitsmaßnahmen und Reaktionen
Bybit hat angekündigt, seine Sicherheitsprotokolle zu überarbeiten und seine Ethereum-Reserven wieder aufzufüllen. Seit dem Vorfall wurden bereits über 139.000 ETH zurückgekauft, um Vertrauen zurückzugewinnen.
Experten warnen jedoch, dass dieser Angriff erneut zeigt, wie verwundbar zentralisierte Börsen sind. Er könnte regulatorische Diskussionen über strengere Sicherheitsvorgaben für Krypto-Plattformen beschleunigen.
Was-Sie-Wissen-Müssen – FAQ
1. Wie konnten die Hacker Bybit angreifen?
Die Angreifer manipulierten eine geplante Transaktion und erlangten so Zugriff auf eine Hot Wallet der Börse.
2. Sind die Gelder der Kunden sicher?
Laut CEO Ben Zhou sind die Kundengelder nicht betroffen, und der Betrieb der Plattform läuft normal weiter.
3. Was passiert mit den gestohlenen Kryptowährungen?
Die Hacker transferierten die Assets über dezentrale Börsen, um ihre Herkunft zu verschleiern und Geldwäsche-Techniken zu nutzen.
4. Welche Rolle spielt die Lazarus Group?
Die nordkoreanische Hackergruppe wird verdächtigt, den Angriff durchgeführt zu haben, da sie bereits ähnliche Hacks in der Vergangenheit verübt hat.
5. Welche Maßnahmen ergreift Bybit nach dem Hack?
Bybit erhöht seine Sicherheitsstandards und hat begonnen, seine Ethereum-Reserven wieder aufzufüllen, um das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen.
Fazit
Der Bybit-Hack ist einer der größten Krypto-Diebstähle der Geschichte und unterstreicht erneut die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen in der Branche. Während die Plattform versucht, den Schaden zu minimieren, bleibt abzuwarten, wie sich dieser Vorfall auf zukünftige regulatorische Entwicklungen und das Vertrauen der Anleger auswirkt.
Quellen: decrypt.co, barrons.com, wallstreet-online.de, thescottishsun.co.uk