Zhao beantragt FTX Klageabweisung: Der Kampf um 1,76 Milliarden Dollar

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Changpeng Zhao (CZ), der schillernde Gründer von Binance, unternimmt einen entschlossenen Schritt, um eine Klage des FTX-Nachlasses über satte 1,76 Milliarden US-Dollar abzuweisen. Mit seinem jüngsten Antrag zur Zhao FTX Klageabweisung versucht er, die Vorwürfe zu entkräften, die ihn und andere ehemalige Binance-Führungskräfte ins Visier nehmen. Dieser juristische Schlagabtausch, der die Kryptowelt in Atem hält, wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Nachwehen des FTX-Kollapses und die Verflechtungen der Krypto-Giganten.

Die Klage, im November 2024 vom FTX-Trust eingereicht, wirft Zhao vor, Gelder aus einem Aktienrückkaufgeschäft von 2021 erhalten zu haben. Diese Mittel sollen angeblich von Sam Bankman-Fried, dem in Ungnade gefallenen Gründer von FTX, unrechtmäßig entfremdet worden sein. Der FTX-Trust argumentiert, dass FTX zum Zeitpunkt dieser Transaktion bereits tief in der Insolvenz steckte und Kundengelder für den Rückkauf zweckentfremdet wurden – ein schwerwiegender Vorwurf, der die Fundamente der damaligen Krypto-Transaktionen erschüttert.

Zhaos Verteidigung: Ein Fünf-Punkte-Plan zur Klageabweisung

Zhao, der seinen Antrag am 4. oder 5. August 2025 beim U.S. Bankruptcy Court for the District of Delaware einreichte, setzt auf eine mehrschichtige Strategie zur Zhao FTX Klageabweisung:

  • Keine US-Zuständigkeit: Ein zentraler Pfeiler Zhaos Verteidigung ist der Einwand der fehlenden Zuständigkeit. Da Zhao in den VAE lebt und die umstrittenen Transaktionen zwischen ausländischen Unternehmen (Binance-Einheiten in Irland, auf den Cayman-Inseln und den Britischen Jungferninseln; Alameda auf den Britischen Jungferninseln) außerhalb der USA stattfanden, sieht er die US-Gerichte nicht als zuständig an. Er argumentiert, dass die fraglichen US-Gesetze keine extraterritoriale Anwendung finden sollten.
  • „Nomineller Vertragspartner“: Zhao versucht, seine Rolle herunterzuspielen, indem er sich als „nomineller Vertragspartner“ darstellt. Er behauptet, er habe keine aktive Rolle bei der angeblichen Veruntreuung gespielt oder davon profitiert. Eine gewagte These, die seine tatsächliche Beteiligung an der Transaktion in Frage stellt.
  • Schuldverschiebung als Taktik: Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist der Vorwurf der Schuldverschiebung. Zhao wirft dem FTX-Trust vor, ihn und Binance „unsinnigerweise“ für das Fehlverhalten von Sam Bankman-Fried und den Kollaps von FTX verantwortlich zu machen. Er bezeichnet FTX als ein „betrügerisches Unternehmen“ und lenkt die Verantwortung so klar von sich weg.
  • Fehlerhafte Zustellung der Klageschrift: Auch formale Fehler werden ins Feld geführt. Zhaos Anwälte bemängeln die Zustellung der Klageschrift über einen in den USA ansässigen Anwalt. Sie argumentieren, dies entspreche nicht den Anforderungen des Insolvenzrechts für die Zustellung an einen ausländischen Staatsbürger – ein juristischer Kniff, der die Klage bereits im Keim ersticken könnte.
  • Mangelnde Begründetheit der Forderungen: Zuletzt stellt Zhaos Team die rechtliche Begründetheit der Forderungen infrage. Sie halten die Ansprüche wegen betrügerischer Übertragung für inkohärent und nicht im Einklang mit gesetzlichen Standards. Zudem berufen sie sich auf Safe-Harbor-Bestimmungen des US-Wertpapierrechts, die bestimmte Transaktionen vor Rückforderungen schützen könnten.

Dieser Abweisungsversuch ist integraler Bestandteil der umfassenden Bemühungen des FTX-Nachlasses, nach dem dramatischen Kollaps im November 2022 Gelder für die geschädigten Gläubiger zurückzuerhalten. Auch andere ehemalige Binance-Führungskräfte, wie Samuel Wenjun Lim und Dinghua Xiao, sehen sich ähnlichen Klagen gegenüber und haben ihrerseits Abweisungsanträge gestellt. Es sei daran erinnert, dass Zhao selbst bereits rechtliche Konsequenzen in den USA zu tragen hatte, sich wegen Verstößen gegen die Geldwäschebekämpfung schuldig bekannte und eine kurze Haftstrafe verbüßte, während Sam Bankman-Fried mit einer 25-jährigen Haftstrafe ein weit härteres Schicksal ereilte.

Häufig gestellte Fragen zur Zhao FTX Klageabweisung

  • Q: Worum geht es bei der Klage des FTX-Nachlasses gegen Changpeng Zhao?
    A: Die Klage, eingereicht vom FTX-Trust, fordert 1,76 Milliarden US-Dollar von Changpeng Zhao (CZ) und anderen ehemaligen Binance-Führungskräften zurück. Es wird behauptet, dass die Gelder aus einem Aktienrückkaufgeschäft von 2021 stammten, die von Sam Bankman-Fried aus Kundengeldern veruntreut wurden, während FTX bereits insolvent war.
  • Q: Was sind die Hauptargumente Zhaos für die Klageabweisung?
    A: Zhao beruft sich auf mangelnde Zuständigkeit der US-Gerichte, da die Transaktionen zwischen ausländischen Unternehmen stattfanden. Er behauptet auch, nur ein „nomineller Vertragspartner“ gewesen zu sein, wirft dem FTX-Trust Schuldverschiebung vor und argumentiert mit einer fehlerhaften Zustellung der Klageschrift sowie der mangelnden Begründetheit der Forderungen.
  • Q: Warum ist der Zeitpunkt der Transaktion 2021 relevant?
    A: Der FTX-Trust behauptet, dass FTX zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufs im Jahr 2021 bereits insolvent war. Dies würde bedeuten, dass die verwendeten Gelder de facto Kundengelder waren, die unrechtmäßig zur persönlichen Bereicherung abgezweigt wurden, anstatt für den Betrieb der Börse oder die Rückzahlung an Kunden.
  • Q: Welche Konsequenzen hatte der FTX-Kollaps für Sam Bankman-Fried und Changpeng Zhao bisher?
    A: Sam Bankman-Fried, der Gründer von FTX, wurde wegen Betrugs verurteilt und verbüßt eine 25-jährige Haftstrafe. Changpeng Zhao, obwohl er sich in diesem Fall verteidigt, hat sich bereits wegen Verstößen gegen die Geldwäschebekämpfung schuldig bekannt und eine kurze Haftstrafe in den USA verbüßt.
  • Q: Was bedeutet die Klageabweisung für die Gläubiger von FTX?
    A: Sollte Zhaos Antrag auf Klageabweisung erfolgreich sein, würde dies die Bemühungen des FTX-Nachlasses, 1,76 Milliarden US-Dollar zurückzugewinnen, erheblich erschweren. Dies könnte die Rückzahlungen an die geschädigten Gläubiger von FTX potenziell reduzieren und den gesamten Wiederherstellungsprozess verlängern.

Fazit

Die aktuelle Entwicklung rund um die Zhao FTX Klageabweisung ist mehr als nur ein juristisches Geplänkel; sie ist ein seismographisches Ereignis für die gesamte Krypto-Industrie. Sie zeigt, wie tief die Verflechtungen zwischen den Akteuren waren und wie komplex die Aufarbeitung der vergangenen Fehltritte ist. Zhaos Argumente sind dabei keineswegs trivial, sondern werfen grundlegende Fragen zur extraterritorialen Reichweite von US-Recht und zur Verantwortlichkeit in einem globalen, dezentralen Finanzsystem auf. Während der FTX-Nachlass verzweifelt versucht, Milliarden für geschädigte Nutzer zurückzugewinnen, wird dieser Fall wohl noch lange Wellen schlagen und könnte Präzedenzfälle für künftige Auseinandersetzungen im Kryptobereich schaffen. Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht die vielfältigen Einwände bewerten wird, doch eines ist sicher: Der Kampf um die Zukunft der digitalen Finanzen wird auch in den Gerichtssälen entschieden.

Quellen: crowdfundinsider.com, thecryptobasic.com, cryptopotato.com, financefeeds.com, thecurrencyanalytics.com, binance.com, forbes.com, cointelegraph.com, ainvest.com, cryptonews.com.au, ainvest.com, techpression.com, binance.com, mitrade.com,

Focus Keyphrase: Zhao FTX Klageabweisung

Meta Description: Changpeng Zhao, Gründer von Binance, beantragt die Abweisung der 1,76 Mrd. Dollar Klage des FTX-Nachlasses. Erfahren Sie seine Verteidigungsstrategie und die Auswirkungen auf die Kryptowelt.


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