Bitcoin-Halving: Mythen und Fakten

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In der Welt der Kryptowährungen ist das Bitcoin-Halving ein heiß diskutiertes Ereignis. 2028 steht das nächste Halving an, bei dem die Belohnung für das Mining eines neuen Bitcoin-Blocks von 6,25 auf 3,125 Bitcoin halbiert wird. Dieser Prozess findet etwa alle vier Jahre statt und wird so lange wiederholt, bis im Jahr 2140 die maximale Bitcoin-Menge von 21 Millionen erreicht ist. Während die Verfügbarkeit neuer Bitcoins abnimmt, könnten Preissteigerungen folgen – aber warum eigentlich? Rund um das Halving kursieren viele Missverständnisse. In diesem Artikel räumen wir mit den drei größten Mythen auf und werfen einen Blick auf die Realität hinter dem Halving.

Mythos 1: Das Halving ist bereits im Preis eingepreist

Viele sind der Ansicht, dass der Effekt des Halvings bereits in den Bitcoin-Preis eingepreist ist, da es sich um ein bekanntes und vorhersehbares Ereignis handelt. Joe Weisenthal von Bloomberg erklärte: „Wenn alle über ein kommendes Ereignis Bescheid wissen, kann es den Markt nicht mehr beeinflussen.“ Auch Meltem Demirors von CoinShares argumentiert, dass die wachsende Verbreitung von Krypto-Derivaten, welche die direkte Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage beeinflussen, dazu führen könnte, dass die Bitcoin-Preise nach dem Halving stabil bleiben.

Die Realität: Zwar ist das Halving seit der Entstehung von Bitcoin bekannt, doch die vergangene Geschichte zeigt ein anderes Bild. In den zwei Jahren nach den beiden Halvings 2012 und 2016 erlebte der Bitcoin-Preis einen massiven Anstieg. Warum? Das Halving reduziert das Angebot an neuen Bitcoins, während die Nachfrage stabil bleibt oder sogar steigt, da Bitcoin zunehmend populärer wird. Analysten wie der pseudonyme „PlanB“, Schöpfer des Stock-to-Flow-Modells, sehen hier eine langfristige Fehlbewertung von Bitcoin durch den Markt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein solches Ereignis tatsächlich in den Preis eingepreist ist, ist eher gering, da es schwer abzuschätzen ist, wann und wie die Nachfrage das reduzierte Angebot übertrifft.

Mythos 2: Bitcoin wird nach dem Halving abstürzen, so wie andere Kryptowährungen

Ein weiterer häufiger Irrglaube ist, dass Bitcoin nach dem Halving einen drastischen Preisverfall erleben könnte, ähnlich wie andere Kryptowährungen nach ihren eigenen Halvings. Litecoin (LTC) wird oft als Beispiel herangezogen: Nach dessen Halving im Jahr 2019 sank der Preis rapide, was viele Investoren enttäuschte.

Die Realität: Bitcoin unterscheidet sich fundamental von anderen Kryptowährungen. Die Marktgröße und das Handelsvolumen von Bitcoin übersteigen die meisten Altcoins bei Weitem. Altcoins wie Litecoin sind oft anfälliger für Preismanipulationen aufgrund geringerer Liquidität. Außerdem verwenden viele Trader Altcoins lediglich, um mehr Bitcoin zu akkumulieren, da Bitcoin als Wertspeicher dient, während Altcoins eher spekulativ gehandelt werden. Bitcoin ist darüber hinaus durch seine Knappheit und Sicherheit einzigartig. Nur Bitcoin wird als monetäres Gut betrachtet, das die Zeit überdauert – andere Kryptowährungen erreichen weder die gleiche Akzeptanz noch Liquidität.

Mythos 3: Das Halving wird eine Mining-„Todes-Spirale“ auslösen

Durch das Halving sinkt die Belohnung für Miner, was Bedenken aufkommen lässt, dass das Bitcoin-Netzwerk unter der Belastung zusammenbrechen könnte. Kritiker warnen vor einem „Mining-Todes-Spirale“, bei der viele Miner aufgeben könnten, da die Block-Belohnung ihre Betriebskosten nicht mehr deckt.

Die Realität: Bitcoin hat einen eingebauten Mechanismus, der als „Schwierigkeitsanpassung“ bekannt ist. Dieser Algorithmus passt den Schwierigkeitsgrad des Minings an die Anzahl der Miner an, sodass die Anzahl der neu geschürften Bitcoin stabil bleibt. Wenn Miner aufgrund sinkender Gewinne das Netzwerk verlassen, wird das Mining automatisch einfacher, und effizientere Miner können weiterhin rentabel arbeiten. Die Befürchtung einer „Todes-Spirale“ gibt es schon seit den frühen Tagen von Bitcoin, und sie hat sich bisher nicht bewahrheitet. Tatsächlich ist die Hashrate von Bitcoin nach jedem Halving kontinuierlich gestiegen, da immer mehr Miner mit verbesserten Technologien und kostengünstigerem Strom in das Netzwerk eintreten.

Fazit: Halving – Eine Chance für langfristige Investoren

Das Bitcoin-Halving ist ein wichtiges Ereignis, das die Dynamik des Marktes beeinflusst. Die Sorge, dass das Halving bereits im Preis eingepreist ist oder zu einem drastischen Preisabsturz führen wird, ist unbegründet. Die Geschichte zeigt, dass das reduzierte Angebot langfristig oft zu einem Preisanstieg führt, während das Netzwerk durch den Anpassungsmechanismus der Mining-Schwierigkeit stabil bleibt. Bitcoin ist in vielerlei Hinsicht einzigartig, und das Halving unterstreicht einmal mehr, warum Bitcoin als „digitales Gold“ bezeichnet wird – ein knappes Gut, das langfristig an Wert gewinnt. Anmerkung: Dies ist kein Investmentratschlag. Betreiben Sie vor ihrem Investment gründliche, eigene Recherche.


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